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TRAUERKULTUR ENTWICKELN

Abschied in Würde

Die Idee, aus privater Initiative heraus ein Krematorium in Siegen zu realisieren, geht lange zurück. Mit Uwe Peter und Peter Schmidt hatten sich zwei Gleichgesinnte gefunden, die ein derartiges Vorhaben in der Universitätsstadt angehen wollten. Die Konzeption der Feuerbestattungseinrichtung begann im Jahr 2003. Knapp zwei Jahre später – im Jahr 2005 – wurde das Krematorium Siegen in Betrieb genommen.

Die Motivation von Herrn Peter und Herrn Schmidt, ein privates Krematorium in Siegen zu bauen und damit die Möglichkeit einer Feuerbestattung zu schaffen, hat viele Aspekte. Ein wichtiger ist die räumliche Nähe. Die Menschen der Region verfügen mit dem Krematorium Siegen über die Möglichkeit, Feuerbestattungen in der nächsten Umgebung durchführen zu lassen. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist auch der Faktor Zeit. Die beiden Geschäftsführer wollten mit dem Krematorium Siegen den Zeitraum zwischen dem Versterben und der Feuerbestattung verkürzen. Vielfach betrug dieser bis zu drei Wochen. Nach Ansicht der beiden Krematorien-Betreiber ist das inakzeptabel – vor allem aus der Perspektive der Hinterbliebenen, denn: Der Beisetzung der Urne kommt eine zentrale Bedeutung im Trauerprozess zu.

Den Trauernden und Hinterbliebenen widmet sich das Krematorium Siegen nicht zuletzt deswegen besonders intensiv. Als Mitglied der Gütegemeinschaft Feuerbestattungsanlagen e. V. hat sich die Einrichtung verpflichtet, Einäscherungen innerhalb von drei Tagen vorzunehmen. In der Praxis geschieht dies binnen Tagesfrist. Gemeinsam mit den Beschäftigten bringen die Geschäftsführer ihre persönlichen Vorstellungen über Tod und Sterben in ihre Tätigkeiten ein. Würde, Respekt und Empathie den Verstorbenen und den Hinterbliebenen gegenüber gehören zu den bedeutenden Merkmalen der täglichen Arbeit. Ziel ist es, die Visionen und Vorstellungen einer nachhaltigen Trauerkultur zu etablieren und dabei offen für die Einbindung anderer Ideen zu bleiben.

DER TOD ALS TEIL DES LEBENS

Bewusst mit der Endlichkeit auseinandersetzen

Auch wenn er im Leben von den meisten Menschen erfolgreich ausgeblendet wird und sich viele am liebsten gar nicht mit ihm auseinandersetzen würden, ist der Tod ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Aber wer das Sterben verneint, der schneidet ein Teil des Lebens ab. Es beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod. Dies sollten wir uns bewusst machen. Die Auseinandersetzung mit dem Unausweichlichen führt dazu, dass der Verlust eines nahestehenden Menschen begreifbar wird. Die intensive Konfrontation mit der schmerzlichen Realität sorgt dafür, dass die Trauernden lernen, den Tod und seine Unausweichlichkeit zu akzeptieren. Trauer lässt den Verlust begreifbar werden.

Unser Wirken im Krematorium Siegen trägt diesen Erkenntnissen Rechnung. Auf der Grundlage von Empathie und Respekt begleiten wir die Hinterbliebenen mit dem erforderlichen Feingefühl durch eine schwere Zeit. Mit Gesprächen und anderen Hilfestellungen wollen wir dazu beitragen, den Schmerz der Hinterbliebenen bestmöglich zu lindern. Dabei sind wir uns zu jedem Zeitpunkt bewusst, dass jeder Augenblick wichtig ist und einen besonders würde- und respektvollen Umgang erfordert.

Blick auf die Stadt Siegen: